© Photo by Andrzej Zborski used courtesy of the Polish Composers' Union (edited)
Tadeusz Baird (geb. 1928), Sohn eines polnischen Vaters und einer russischen Mutter, wurde im polnischen Grodzisk Mazowiecki geboren. Während der nationalsozialistischen Besatzung studierte er privat Komposition, Klavier und Musikwissenschaft bei Boleslaw Woytowicz und Kazimierz Sikorski sowie von 1947 bis 1951 an der staatlichen Musikhochschule in Warschau bei Piotr Rytel und Piotr Perkowski.
1949 gründete er zusammen mit Kazimierz Serocki und Jan Krenz die Gruppe 49. Ziel der Gruppe war es, kommunikative und expressive Musik nach der sozialrealistischen Staatsideologie zu schreiben. 1956 gründete er mit Kazimierz Serocki das Internationale Festival für Zeitgenössische Musik in Warschau. Ab 1974 lehrte er an der Musikakademie in Warschau und wurde 1977 Professor und Leiter der Fakultät für Komposition. 1976 wurde er Vorsitzender der polnischen Sektion die ISCM und 1979 Mitglied der Akademie der Künste der Deutschen Demokratischen Republik.
Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen in Polen und im Ausland, darunter den Polnischen Staatspreis (1951, 1964 und 1970), den Preis des Ministers für Kultur und Kunst (1962), den Musikpreis der Stadt Köln (1963), die jährliche Auszeichnung des Polnischen Komponistenverbandes für sein Lebenswerk (1966), den Koussevitzky-Preis (1968), den Künstler-Preis der Stadt Warschau (1970), den Alfred-Jurzykowski-Preis (New York, 1971), den Arthur Honegger-Preis (1974), den Sibelius-Preis (1976) und den Premierministerpreis. Seine Werke wurden auf dem Tribune internationale des compositeurs der UNESCO in Paris (1959, 1963 und 1966) ausgezeichnet.
Er schrieb sowohl großformatige Sinfonien und Konzerte (z. B. Concerto lugubre) als auch Kammermusik, zudem war er auch ein Komponist von Film- und Theatermusik. Von großer Bedeutung sind jedoch seine zahlreichen von der Poesie inspirierten Vokalzyklen wie Glosy z oddali (Stimmen aus der Ferne). Bairds Musik ist lyrisch, sehr ausdrucksstark und äußerst subjektiv. Sie ist trotz serieller Techniken oft in der nachromantischen Tradition verwurzelt.
Er starb im Alter von 53 Jahren.