Music is life and life is music
Minas Borboudakis (1974) ist in Heraklion auf Kreta geboren und aufgewachsen. Seit 1992 lebt er in Deutschland, zunächst studierte er in München und Hamburg Klavier und Komposition, seit vielen Jahren ist er als freischaffender Komponist und Pianist in München tätig. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, darunter der Rodion Shchedrin-Kammermusikpreis, der Preis der Christoph und Stephan Kaske Stiftung, der Bayerische Kunstförderpreis sowie der Förderpreis Musik der Stadt München.
In seinen Kompositionen setzt sich Minas Borboudakis mit philosophischen und kosmologischen Fragen auseinander - für ihn ist das Komponieren ein Weg, das Leben durch Musik zu verstehen und wiederzugeben. Sein Musikidiom bewegt sich zwischen Emotion und Intellekt, Poetik und Realismus. Die Musiksprache in Borboudakis’ Werken zeichnet sich aus durch Impulsivität, Mikrotonalität, reiche Klangfarben und expressive Gesten.
Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die großen Zyklen: ROAI I-V (für diverse Kammermusikformationen), eine Auseinandersetzung mit der Thematik des Fließens nach dem Heraklitischen Satz „Panta Rhei“. In Photonic constructions I-III (für Orchester und Ensembleformationen) stellt er die duale Natur des Lichts durch oszillierende Klänge dar. Als dritter Zyklus neben zahlreichen Kompositionen für Solowerke bis zu großbesetzten Orchesterkompositionen kommt der Cycloids I-III (für Tasteninstrumente), eine Beschäftigung mit der Frage des Kreisens und der ständig mutierenden Wiederholung.
Eine weitere zentrale Rolle im Schaffen von Minas Borboudakis spielen Musiktheater- und multimediale Arbeiten: Entstanden sind Werke wie liebe.nur liebe (2007, Bayerische Staatsoper), ?d???s[?]µ?? ?µe[O]?t?? (2012, Münchner Biennale), Angels (2014, Conservatorium Maastricht) oder Enheduanna (2015, The Glasgow School of Arts). An der Griechischen Nationaloper in Athen feierte 2018 das Musiktheater „Z“ unter seiner Leitung große Erfolge.
Die Musik von Minas Borboudakis wird in den führenden europäischen Konzerthäusern gespielt, wie der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie, der Wigmore Hall oder dem Southbank Centre in London. Außerdem bei großen Festivals wie den Bregenzer Festspielen, der Münchener Biennale oder den Darmstädter Ferienkursen.
Auftraggeber und Interpreten sind renommierte europäische Orchester und Ensembles, etwa das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Tonhalle-Orchester Zürich, das Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI, die Wiener Symphoniker oder das Ensemble Modern und die Kremerata Baltica. Künstler wie Kent Nagano, Juraj Valcuha, Constantinos Carydis, Enrique Mazzola, Johannes Moser, Alexej Gerassimez, Andreas Skouras und Alice Sara Ott gehören zu den Interpreten seiner Musik.
Neben seinem Schaffen als Komponist konzertiert Minas Borboudakis regelmäßig als Pianist und Dirigent mit verschiedenen Ensembles und Kammermusikpartnern, etwa den Nürnberger Symphonikern, dem Münchner Kammerorchester und dem Ergon Ensemble.
Als Dozent und Musikvermittler entwickelt er mit diversen Institutionen Projekte für junge Kreative, beispielsweise für das Education-Programm des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, den Kompositionswettbewerb Jugend komponiert Bayern sowie Meisterkurse für Komposition und Interpretation Neuer Musik an diversen Musikhochschulen.
Höhepunkt der Saison 2017/2018 war die Premiere des Musiktheaters „Z“ nach dem gleichnamigen Roman von Vassilis Vassilikos. Als erstes Auftragswerk der neuen Griechischen Nationaloper wurde es zu einer der wichtigsten Opernproduktionen 2018 in Griechenland gekürt. Die deutsche Fassung und gleichzeitig zweite Inszenierung wird im Rahmen der Opernfestspiele im Juli 2019 an der Bayerischen Staatsoper uraufgeführt.