Sein Werk umfasst zahlreiche kammermusikalische Kompositionen, vier Sinfonien, mehrere Solokonzerte und Orchesterwerke sowie die Oper “R.Hot bzw. die Hitze”. Wegen kulturpolitischer Beschränkungen in der DDR bestand für Goldmann anfangs nur im Bereich Bühnenmusik eine Aussicht auf Aufführung. Seit den späten 1960er Jahren ließ die Unterdrückung der Neuen Musik graduell nach, wodurch eine neue Komponistengeneration ihre Werke zu Gehör bringen konnte, insbesondere durch neugegründete kammermusikalische Formationen (Gruppe Neue Musik “Hanns Eisler”, Bläservereinigung Berlin), aber auch durch etablierte Orchester, etwa die Staatskapelle Berlin. Während die kompositorische Entwicklung Goldmanns und der anderen führenden Komponisten seiner Generation (Katzer, Schenker, Bredemeyer, Dittrich) als Teil der internationalen Entwicklung der Neuen Musik gesehen werden kann, setzte ihre Rezeption außerhalb der DDR aufgrund des eingeschränkten Austausches erst stark verzögert ein. Ab Mitte der 1970er Jahre war es Goldmann möglich, Aufführungen in der BRD zu verwirklichen, was zu einer umfassenden Rezeption und zu zahlreichen Aufträgen führender Musikinstitutionen führte. Zu Beginn der 1980er Jahre folgten auch wichtige Aufführungen in Schweden, Norwegen, Frankreich, der Schweiz und Italien, was seinen Wirkungskreis erheblich erweiterte.
Als Dirigent leitete er führende Orchester und Ensembles, darunter die Berliner Philharmoniker (CD: Stockhausen: „Gruppen“, Deutsche Grammophon) und die Staatskapelle Berlin (Schönberg: Moses und Aron; Regie: Ruth Berghaus). Er unterhielt eine enge Arbeitsbeziehung mit dem Ensemble Modern, die u.a. das Gründungskonzert des Ensembles, eine Russland-Tournee, die dt. und frz. Erstaufführungen von Luigi Nonos „Prometeo“, wie auch Aufführungen und Einspielungen von Kompositionen Goldmanns umfasste.
Seit 1988 war er ständiger Dirigent des Boris Blacher Ensembles (jetzt: Ensemble Mosaik) in Berlin. Aufnahmen seiner Dirigate (u.a. Rihm, Stockhausen, Henze) wurden auf zahlreichen Tonträgern veröffentlicht. Er dirigierte ferner Uraufführungen u.a. von Lachenmann, Hosokawa und Henze. Mitte der 90er Jahre war er gezwungen, seine Dirigiertätigkeit aus gesundheitlichen Gründen einzustellen.
Seit 1980 unterrichtete Friedrich Goldmann Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste. Ab 1991 war er Professor für Komposition an der Universität der Künste Berlin. Zu seinen Schülern zählten Enno Poppe, Helmut Oehring, Arnulf Herrmann, Steffen Schleiermacher, Charlotte Seither, Jakob Ullmann, Sergej Newski, Paul Frick u.v.m., wodurch er zu einem der bedeutendsten Kompositionslehrer seiner Generation wurde.
Er war Mitglied der Akademien der Künste in Berlin und Dresden und von 1990 bis 1997 Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM). Er erhielt u.a. den Hanns-Eisler-Preis, den Kunstpreis und den Nationalpreis der DDR. Wie alle Komponisten ostdeutscher Abstammung seiner Generation erhielt er nach 1990 keinen bedeutenden Preis mehr. Friedrich Goldmann verstarb am 24. Juli 2009 im Alter von 68 Jahren.
Oeuvre: Erste aufgeführte Werke entstehen ab 1963 und entwickeln sich zunächst vorrangig in Bühnenmusiken. Um 1969 begann für Goldmann eine Phase des Komponierens auf der Basis von getrennt gehandhabten musikalischen Materialschichten, insbesondere apropriierten traditionellen Formmodellen (z.B. Sonate, Sinfonie), die er mit neuem Material “von innen heraus aufsprengt.” Dabei kommt dem Herausstellen der entstehenden Bruchstellen zwischen den einzelnen, antagonistisch verstandenen Ebenen als emergente ästhetische Qualität ebenso Bedeutung zu wie der Erweiterung des Materials selbst. Dies ging weit über vorhergehende Collagetechniken hinaus - nachfolgende Debatten zum Rückgriff auf historisches Material und Mehrfachkodierung waren dadurch bereits antizipiert. Wichtige Beispiele sind u.a. die "Sonate für Bläserquintett und Klavier" (1969) sowie die "1. Sinfonie" (1972/73).
Bereits in den 1970er Jahren deutete sich eine Tendenz an, die seine dritte Schaffensphase bestimmen sollte: ein Komponieren, dass sich der gesamten kompositorischen Möglichkeiten bedient und statt Brüchen kontinuierliche Übergänge und gegenseitige Durchdringungen des Materials sucht – etwa in Kontinuen zwischen Geräusch und Ton, chromatischem Tonvorrat und Mikrotonalität oder in rhythmischen Verflechtungen kontrastierender Klangfarben und Techniken. Als Teil von dabei entstehenden komplexen Gestalten lösen sich die vermeintlich starren Materialgrenzen auf, so dass sowohl der herkömmliche Materialbegriff nicht mehr greift als auch die damit beschriebenen klanglichen Phänomene einer umfassenden Neudeutung zugeführt werden. Wichtige Beispiele sind das "Trio (4 Stücke) für Viola, Violoncello und Kontrabass" (1986), "Streichquartett Nr.2" (1997), das "Quartett für Oboe, Violine, Viola und Violoncello" (2000) sowie "quasi una sinfonia" (2008).