Seit den 1970er Jahren hat Manos Tsangaris immer wieder innerhalb unterschiedlicher künstlerischer Formate die Bedingungen der Aufführung zum wesentlichen Gegenstand von Komposition gemacht.
Auf Einladung des Sowjetischen Komponistenverbandes war Tsangaris 1991 Composer in Residence in Moskau. Im selben Jahr initiierte er den Kongress Praemoderne in Köln. 1991 erhielt er das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium der Stadt Köln, 1993/94 das Stipendium der Akademie Schloß Solitude, Stuttgart, 1997 wurde ihm der Kunstpreis der Akademie der Künste Berlin verliehen, 1998 Aufenthalt in der Villa Serpentara, Olevano, 2009 Ehrengast der Villa Massimo, Rom.
1991 war er Dozent der Sommerakademie Civitella d'Agliano (I), 2002 unterrichtete er transdisziplinares Komponieren bei Ny Musikk in Oslo und Stavanger (Nor). 2003 an der KlangKunstBühne der Universität der Künste Berlin. 2007/08 leitete er das Akademieprojekt des Europäischen Zentrums der Künste in Dresden, Festspielhaus Hellerau mit 20 Stipendiaten.
Die Kompositionen von Manos Tsangaris werden regelmäßig auf international renommierten Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, den Wittener Tagen für neue Kammermusik, dem Belgrader Internationalen Theaterfestival, der MusikBiennale Berlin, der Biennale Venezia, dem Ultima Festival in Oslo, Tonlagen Dresden, dem Warschauer Herbst und an Theater- und Operhäusern in Köln, New York, Mannheim, Dresden und Berlin aufgeführt. Darüber hinaus erhielt Manos Tsangaris zahlreiche Kompositionsaufträge von deutschen Rundfunkanstalten und schrieb u. a. ein großes Orchesterwerk zum 10jährigen Bestehen der Kölner Philharmonie. Für sein im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2009 uraufgeführtes Stationentheater Batsheba. Eat the History! erhielt Manos Tsangaris den Kompositionspreis des SWR Sinfonieorchester Baden- Baden und Freiburg.
Seit 1990 werden seine installativen und bildnerischen Arbeiten regelmäßig von wichtigen Galerien und Museen im In- und Ausland präsentiert. Einzelausstellungen wurden ihm u.a. vom Kölner Diözesanmuseum und der Kunsthalle Odense (DK) gewidmet. Konzertreisen führten ihn in viele Länder Europas, nach Nordamerika und Asien.
2002 bis 2007 war Manos Tsangaris künstlerischer Berater der Intendanz des Kölner Schauspielhauses. Seit 2004 ist er Dozent bei den Internationalen Ferienkursen in Darmstadt und seit 2008 ist er Gastkurator Klang in Kolumba, dem Kunstmuseum der Erzdiözese Köln. 2009 wurde er als Professor für Komposition an die Hochschule für Musik Dresden berufen und im selben Jahr als ordentliches Mitglied in die Akademie der Künste, Berlin, gewählt (seit 2012 Leiter der Sektion Musik).
2010 wurde Manos Tsangaris zum ordentlichen Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste gewählt, im Jahr 2011 zum stellvertretenden Sekretär der Klasse Musik. 2011 gründete er das "Internationale Institut für Kunstermittlung" (www.iike.de) und widmete sich Forschungen auf dem Gebiet der szenischen Anthropologie. Im Studienjahr 2012/13 war Tsangaris Artist in Residence der Zürcher Hochschule der Künste (Masterstudiengang Transdisziplinarität) Seit Oktober 2012 ist er designierter künstlerischer Leiter der Münchener Biennale für neues Musiktheater ab 2016 (zusammen mit Daniel Ott).
“Die Frage, wie sich die verschiedenen medialen Wahrnehmungsbereiche des Menschen im Kunstwerk sinn- und bedeutungsvoll verbinden lassen, steht im Mittelpunkt der kompositorischen Arbeit von Manos Tsangaris. Die Tätigkeit des Komponierens bezieht sich damit nicht nur auf die Leistung, Dinge zusammenzufügen (eben zu kom-ponieren), sondern zugleich auf die vorausgehende experimentelle Erforschung der Schnittstellen, an denen mediale Verbindungen überhaupt erst möglich werden. Der Erweiterung des traditionellen Kompositionsbegriffs entspricht die Vielfalt der möglichen Resultate. In den vergangenen 25 Jahren entstanden neben musikalischen Kompositionen auch Gedichte, Prosa und installative wie bildnerische Werke. Obwohl Tsangaris' Arbeiten im Bereich Wort und Bild durchaus Anspruch auf Eigenständigkeit erheben, ist ihre Bündlung und Synthese in einem universell verstandenen Musiktheater das zentrale Moment seiner künstlerischen Tätigkeit." (Raoul Mörchen)