
Edvard Grieg und seine Verleger
Der 175. Geburtstag von Edvard Grieg ist ein würdiger Anlass zur Erinnerung an eine historisch einzigartige Beziehung, nämlich der Verbindung von Max Abraham und Henri Hinrichsen zu Edvard Grieg. Ihr enges und herzliches Verhältnis fand seinen Niederschlag in einer regen Korrespondenz von mehr als 400 Briefen, die zwischen 1863 und dem Tod des Komponisten 1907 entstanden.
Max Abraham erkannte früh das Talent von Grieg, der erst kürzlich sein Studium an der Leipziger Musikhochschule beendet hatte, und verlegte 1863 dessen op. 1 und 2. Damit begann eine langjährige und intensive Freundschaft. Als enger Vertrauter stand Max Abraham, den Grieg seinen "Ziehvater" nannte, dem Komponisten ein Leben lang mit Rat und Tat zur Seite.
Jedes Jahr besuchte Grieg die Eigentümer von C.F. Peters in ihrem wundervollen Wohn- und Geschäftshaus in der Talstraße 10. Im obersten Stockwerk des Gebäudes - entworfen von Otto Brückwald, dem Architekten des Bayreuther Festspielhauses - nutzte Grieg das eigens für ihn eingerichtete Gästezimmer, um in Ruhe zu komponieren. Hier entstand unter anderem die Peer-Gynt-Suite Nr. 1.
Grieg bescherte dem Verlag enormen Erfolg, und der Verleger seinerseits tat viel dafür, Griegs Musik zu verbreiten. Grieg schrieb 1884 an Max Abraham: Was machen Sie eigentlich mit meinen Compositionen (...), dass sie so verbreitet werden! Es vergeht keine Woche, wo ich nicht so viele Briefe (...) bekomme, dass ich sie fast nicht beantworten kann. Angenehm, aber zu viel des Guten!
As we celebrate this Grieg anniversary year, it seems fitting to reflect upon the unique and defining relationship that the composer had with the owners of the Leipzig publishing house of C.F. Peters throughout his life. This remarkable story is documented in over 400 letters between Grieg and Max Abraham and Henri Hinrichsen, the family owners of C.F. Peters, written between 1863 until the composer’s death in 1907. Max Abraham spotted the prodigious talent of Grieg very early on, whilst Grieg was studying at the Leipzig conservatoire, and published his Opus 1 and 2 in 1863. From that point on a lasting friendship was nurtured and developed. Grieg often refers to Max Abraham as his “father” and he was certainly a guiding and supportive friend to Grieg throughout his life.
Every year Grieg would visit the owners of C.F. Peters in their wonderful home and office in Talstrasse 10, Leipzig and in his own special quiet room at the top of the magnificent building, designed by Otto Bruckwald, also the architect of the Bayreuth Festpielhaus. Grieg loved to compose in these quiet and supportive conditions and indeed sections of Peer Gynt were actually written during his stay at the company in Leipzig. Grieg brought immense success to C.F. Peters, although the company did work very hard to promote Grieg’s music. Grieg writes to Max Abraham in 1884:
“What on earth do you do with my compositions that they are becoming so well known everywhere! Not a week passes that I don’t get so many letters from Paris that I cannot possibly answer them all. Great, but too much of a good thing…”
Aus Anlass des Gedenkjahres haben wir eine neue Urtext-Ausgabe des Klavierkonzertes op. 16 publiziert. Die Einkünfte aus diesem Werk waren immens und bis heute ist es eines der meist aufgeführten Konzerte.

Klavierkonzert a-Moll op. 16 | Urtext
Neuausgabe nach der Grieg-Gesamtausgabe
Herausgegeben von Klaus Burmeister
Ausgabe für 2 Klaviere zu vier Händen
EP 11435 | ISMN 979-0-014-11954-6 | € 22,95
Der deutsche Peters-Verlag ist nun wieder in seinem Stammhaus in der Talstraße 10 in Leipzig beheimatet; das Speisezimmer der Familie Hinrichsen im 1. Stock ist restauriert und heute öffentlich als Grieg-Museum zugänglich. Wir laden Sie herzlich ein, uns in der Talstraße 10 zu besuchen und einen Eindruck von der historischen Atmosphäre des Hauses zu gewinnen.

Historisches Verlagshaus in der Talstraße 10, Leipzig